AWO-Projekt für unsere 10.-Klässler
Eine Szene im Klassenraum: eine Gruppe von Schülern steht dicht gedrängt zusammen, ein einzelner liegt am Boden. „Dich mach ich fertig!“, ruft einer mit hoch erhobener Faust! Die Szene wirkt bedrohlich und aggressiv, doch ist dies Gott-sei-Dank nur eine Übung des Projekts „Diskriminierung erkennen, Lösungen entwickeln – Forumtheater für Jugendliche“, das unsere 10. Klassen in den letzten Wochen nacheinander durchlaufen haben. Entwickelt wurde das Projekt von den Fachdiensten Migration und Integration der AWO in Ostwestfalen-Lippe mit dem Ziel, Jugendliche für Diskriminierung im Alltag zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie darauf reagieren können.
Die Theaterpädagogen Marco Knille und Meike Crone besuchen vor allem Schulen und Jugendzentren, aber auch Sportvereine oder Studentengruppen. Für jede Altersgruppe bieten sie passende Workshops an, denn Diskriminierung gibt es überall: „Jeder Dritte in Deutschland erlebt Diskriminierung“, sagt Marco Knille, „ob wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft, der Religion, einer Behinderung oder der sexuellen Orientierung – die Gründe sind vielfältig.“ In den Übungen geht es auch darum, Diskriminierung erfahrbar zu machen – aus beiden Persektiven: wie fühlt sich das an, jemanden schlagen zu wollen, Macht auszuüben? Und wie fühlt es sich an, dem hilflos ausgeliefert zu sein? Mit wenig Theorie, aber vielen praktischen Übungen versuchen die Theaterpädagogen auf das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler einzuwirken – mit Erfolg! In den Reflektionsrunden nach den Übungen darf jeder seine Meinung sagen und seine Erfahrungen beschreiben. Am Ende sind die Schüler begeistert: „Es war richtig klasse und eine tolle Erfahrung! Und Spaß gemacht hat es auch!“